Donnerstag, 1. Mai 2014

Jakobsweg von Rothenburg ob der Tauber nach Rottenburg am Neckar



Halli Hallo zusammen,

nachdem hier zur Abwechslung mal wieder ein bisschen Pause war, will ich euch nun endlich vom Pilgern erzählen, denn das war das Letzte über das ich hier berichtet hatte.

 Jakobsmuschel, treuer Wegezeiger an jeder Kreuzung
 
Gestartet sind wir (also mein Freund und ich) am Montag, den 24.03.14 in Rothenburg ob der Tauber. Das ist wirklich ein wunderhübsches Mittelalterliches Städtchen und wirkt so ziemlich wie eine Filmkulisse. Dort wollten wir uns selbstverständlich die Jakobuskirche anschauen – leider mussten wir feststellen, dass diese im Winter sehr Pilgerunfreundliche Öffnungszeiten hat, nämlich von 10 bis 16 Uhr. Da sind die frühen Pilger schon wieder gestartet, bzw. die ankommenden noch gar nicht da. Schade. Mussten wir also unseren Start am nächsten Tag ein bisschen nach hinten verschieben…
Zum Übernachten haben wir mal Couchsurfing ausprobiert. Für uns beide war es Premiere, und so waren wir ein bisschen aufgeregt. Bald stellte sich aber heraus, dass das völlig grundlos war, denn das Ehepaar war wirklich super nett und wir wurden sehr herzlich empfangen.
Am nächsten Morgen starteten wir dann frohgemut in unser erstes Pilgerabenteuer. Weil das an dieser Stelle den Rahmen sprengen würde, kommt jetzt keine ausführliche Beschreibung, wer genauere Informationen haben möchte, kann mich ja anschreiben.
Für alle, die vielleicht die gleiche Strecke laufen wollen und noch auf Quartiersuche sind, werde ich aber eine Liste mit unseren Streckenabschnitten und Quartieren am Ende des Eintrags zusammenstellen!
Nun zu unseren Erfahrungen:

  • Man trifft sehr viele Menschen am Wegesrand, die einen ansprechen, einen kleinen Schwatz halten und einfach nur freundlich sind. Dabei kommt nicht selten der Satz „Ja, ich war auch schon unterwegs, und es hat wirklich Spaß gemacht!“
  • Als wir mal aussahen, als hätten wie den Weg verloren, wurde uns sogleich Hilfe angeboten, und auch wenn wir mal fragen mussten, wurden wir eigentlich immer nett behandelt!
  • Die Leute freuen sich, wenn sie junge Menschen auf großer Wanderschaft sehen!

  • Katholische Kirchen sind meistens offen, Evangelische in den allermeisten Fällen geschlossen. Schade!

  • Die kleinen Dinge am Wegesrand sind das wirklich schöne. Wenn man wieder in den normalen Alltag eintaucht, ist es erstmal alles ein bisschen laut und rasant, und eigentlich will man viel lieber zurück und noch ein Stückchen weiter laufen.

  • Müsliriegel und Brezeln sind wirklich gute Erfindungen und helfen gut über kleine Müdigkeitsanfälle hinweg.

  • Man sollte auch Ende März schon Sonnencreme und Sonnenhut einpacken… (Nach dem ersten Sonnenbrand kauften wir uns dann auch eine Tube….)

  • Noch ein einzelnes sauberes T-Shirt nur für besondere Anlässe aufgespart ist eine gute Idee, wenn man nach mehreren Tagen mal wieder in Gesellschaft will…


Nun, das war sicherlich noch nicht alles. Aber feststeht, dass das Pilgern eine super Erfahrung war, und bei nächster Gelegenheit wieder die Wanderschuhe geschnürt werden.
Vielleicht muss ich nicht unbedingt bis Santiago de Compostela laufen – aber bei Taizé geht auch ein Jakobsweg vorbei – das wäre dann doch ein Ziel für mich!
Zum Abschalten und die Einfachheit des Lebens genießen ist das Pilgern auf jeden Fall eine super Sache und nur zu empfehlen!

Hier nun unsere Streckeneinteilung und Quartierliste:
Tag 1: Rothenburg ob der Tauber; Couchsurfing
Tag 2: Rothenburg ob der Tauber – Schrozberg; Couchsurfing
Tag 3: Schrozberg – Langenburg; Ferienwohnung „An der Stadtmauer“ bei Frau Scheller (sooo schön, und wir wurden total lieb empfangen. Die Eigentümerin ist selbst auch schon gelaufen.)
Tag 4: Langenburg – Schwäbisch Hall; Jugendherberge
Tag 5: Schwäbisch Hall – Ebersberger Sägemühle; Ebersberger Sägemühle im ausgebauten Bauwagen
Tag 6: Ebersberger Sägemühle – Oppenweiler; beim katholischen Pfarrer
Tag 7: Oppenweiler – Bürg; private Bekanntschaft
Tab 8: Bürg – Esslingen; Notquartier, nicht regulär
Tag 9: Esslingen – Neckartailfingen; Privatquartier
Tag 10: (Achtung Umweg) Neckartailfingen – Holzgerlingen; private Bekanntschaft
Tag 11: Holzgerlingen – Tübingen; private Bekanntschaft
Tag 12: Tübingen – Rottenburg am Neckar -> ab nach Hause mit dem Zug

Über die Streckeneinteilung lässt sich sagen, dass das immer um die 20 km sind (mal ein bisschen mehr, mal ein bisschen weniger), die Strecke Ebersberger Sägemühle – Oppenweiler allerdings etwas kurz war und die Strecke Bürg – Esslingen sich sehr gezogen hat. Ansonsten waren wir aber sehr zufrieden und werden das nächste Mal wohl ähnliche Längeneinteilungen vornehmen.
Als Pilgerführer lässt sich das Jakobspilgerteams Winnenden sehr empfehlen, wir haben super Erfahrungen damit gemacht!

Die allerliebsten Grüße von der Pilgerin Judith, Machts gut!

Montag, 24. März 2014

Pilgern

Nun wird es schon wieder eine Weile still hier.

Denn ich habe mich aufgemacht. Auf den Weg Richtung Santiago de Compostela.
Naja, ganz so weit gehts dann doch  nicht gleich. Gestartet wird in Rothenburg ob der Tauber und dann heißt es Laufen bis nach Tübingen, und zwar auf dem Jakobsweg.
Ich bin schon ziemlich gespannt, habe ich doch von verschiedenen Menschen bisher nur Gutes über das Pilgern gehört.
Hinterher wird hier natürlich berichtet, hoffentlich über viele große und kleine schöne Dinge, die mir und meinem Mitpilgerer am Wege begegnen werden.
Was ich mir erwarte? Ich weiß es noch nicht. Ich habe vor einfach den Weg, die Natur, die Gebäude, die Kirchen und die Menschen auf  mich wirken zu lassen. Mal schauen, was dabei rauskommt!

Bis in zwei Wochen dann!
die Judith

Sonntag, 23. März 2014

Einmal Halle und zurück

Juhu, ist das schön viel freie Zeit bei wunderbarem Sonnenschein zu haben!

Vorgestern war hier in Leipzig gefühlt keine Wolke am Himmel und das Wetter so warm, dass man sogar ohne Jacke problemlos Fahrrad fahren konnte.
Und so kam es, dass ich von einem lieben Menschen ins Schlepptau genommen wurde und bis nach Halle an der Saale folgen musste ... oder durfte, je nach dem wie mans sieht! :) Tatsächlich wollten wir dort ein paar nette Leute besuchen und da das Fahrrad ein vorzügliches Verkehrsmittel ist, und das Internet behauptete, dass man in 2 Stunden und 9 Minuten am Ziel ankommen könnte, haben wir es gewagt. Leider haben wir nicht mit Wind und schlechten Wegverhältnissen gerechnet. Bei längeren Schotterwegen und mehreren Kilometern frontalem Gegenwind haben wir dann also 3,5 Stunden gebraucht - und waren ganz schön fertig. Trotzdem fand ich den Weg aber wunderschön, ging es doch erst am Elster-Saale-Kanal und dann an der Saale entlang. Da geh ich sicher öfter noch hin, wir sind da an wirklich schönen Plätzchen vorbei gekommen!

Übrigends finde ich Halle gar nicht sooo hässlich, wie immer alle behaupten. Es hat auch durchaus seine schönen Ecken, man muss nur genau hinschauen!

Nun, auf dem Rückweg hatten wir dann zum Glück nur leichten Seitenwind, und der morgendliche Regen hielt sich nachmittags auch zurück, sodass wir nach ca. 2,75 Stunden wieder zurück in Leipzig waren.

Ich bin stolz auf mich! Das war wohl meine längste Fahrradtour seit langem, ich hab mich viel bewegt und die Sonne optimal ausgenutzt. Na wenn das mal nix ist!
(Natürlich hatte ich mal wieder den Fotoapparat vergessen. Mist. Ich sollte mich bessern!)

Welch herrliches Zitat

"Vielleicht ist Gott das Loch im Schweizer Käse"

So steht es als Überschrift zu einem Interview mit Heinz-Otto Peitgen in der aktuellen Ausgabe der Zeit Wissen.
Zuerst dachte ich mir "hmmm, naja... bischen komisch, oder?" Aber dann habe ich das Interview gelesen und angefangen über diesen Satz nach zu denken. Und irgendwie scheint er mir ziemlich gut getroffen. Ich, meine: Irgendwie lässt sich Gottes Existenz mit naturwissenschaftlichen Messverfahren nicht richtig beweisen, aber das es  ihn nicht geben würde, das kann man genauso wenig beweisen.
Vielleicht wird dieser Satz ja mal meine Standartantwort wenn mich mal wieder jemand auf das Thema anspricht! :)

In diesem Sinne: Eine gute Antwort ist was feines!
die Judith

Samstag, 22. März 2014

Herzig

Nun kommt etwas, das ich schon sehr lange hier veröffentlichen wollte, aber es aus irgendwelchen Gründen nicht getan habe. Besser spät als nie, sag ich da nur. Los geht's!

Schon zum Nikolaus letzten Jahres habe ich ganz viele Ausstecherförmchen für Kekse und Plätzchen bekommen. Außer weihnachtlichen Motiven waren zum Beispiel auch ein Kamel, ein Elefant und eine Gans dabei. Nur das Herz fehlte, wurde mir aber versprochen. Und als ich zu Weihnachten dann zu Hause und mit der Mama einkaufen war, viel mir eine Herzchenform ins Auge. Naja, eigentlich waren es zwei, eine mit Gesicht und eine ohne, so dass man Doppelkekse machen kann. Schnell war die Form im Einkaufswagen gelandet und flugs nach Leipzig transportiert.
Ich finde Keksebacken macht auch noch nach Weihnachten Spaß und so wurde schon bald ein Mürbeteig angerührt (mit Casonade-Zuckerbeständen aus Belgien - hmmmm!) und flink ausgestochen. Kaum waren die Herzchen ausgekühl, wurde die eine Hälfte mit Kirschmarmelade bestrichen und die andere darauf gelegt.

Achtung, hier kommt das Ergebnis:


Auch wenn das Bild wegen schlechter Lichtverhältnisse nicht das beste ist, lecker siehts das Ganze schon aus. Finde ich zumindest! :)

Wird mal wieder gemacht, das Ganze. Ich könnte mir vorstellen, dass Schokocreme als Füllung auch ganz gut schmeckt. Aber das wird erst nach der Fastenzeit wieder. Schließlich faste ich ja Schokolade...

Donnerstag, 20. März 2014

Fastenzeit

Seit Aschermittwoch, also seit dem 5. März hat wieder die Fastenzeit begonnen.
Für mich ist die Fastenzeit  nicht nur eine Zeit in der ich mich an den Leidensweg Jesu erinnere, und deswegen auf etwas verzichte. Viel mehr ist sie für mich zu einem Zeitraum geworden, in dem ich besonders überlege was ich besser machen kann. Um meiner Umwelt und mir zu helfen und um vielleicht etwas zu verändern. Ich faste nicht nur, um auf etwas zu verzichten, sondern auch, um mir vor Augen zu führen, ob ich wirklich all das brauche, was ich da ständig konsumiere.

So kommt es, dass ich dieses Jahr Schokolade, Fleisch und Plastikflaschen faste. Wobei die Plastikflaschen stellvertretend für fast alles Plastik steht, auf das ich zu verzichten versuche. Und das ist verdammt schwer. Das mit den Plasikflaschen habe ich schon in der kurzen Zeit  nicht durchgehalten, aber ich glaube das ist nicht so wichtig. Viel mehr ist es wichtig, einfach darüber nach zu denken, wie viel Müll man eigentlich täglich produziert. Und da kann es einem ganz schön schnell schwindelig werden! Hier also der Aufruf: So wenig Plastik wie möglich! Zum Beispiel habe ich inzwischen in jeder meiner Taschen noch eine Stofftasche, in die ich meine Einkäufe tun kann, sodass ich inzwischen fast nie eine Plastiktüte in den verschiedenen Läden mitnehme.
Übrigends faste ich die Schokolade, weil ich sonst viel zu viel davon esse, und sie nicht mehr genieße und das Fleisch, weil mich Massentierhaltung inzwischen anekelt und es sowieso nicht gesund ist, so viel Fleisch zu essen.

Und was fastet ihr so?

Dienstag, 18. März 2014

Seit langem mal wieder

Nun ja. Dass ich nicht besonders aktiv hier war, ist ja kein Geheimnis. Vielleicht wird das ja bald anders...

Auf jeden Fall aber habe ich in letzter Zeit ein paar Dinge erlebt, die irgendwie auf diesen Blog gehören! :)

Von Donnerstag bis Sontag war hier in Leipzig die alljährliche Buchmesse und als Studentin hatte ich mich als Servicekassiererin beworben, das heißt ich saß den ganzen Tag am Stand eines Verlages und habe Bücher verkauft. Anscheinend geben die Leute auf solch einer Messe besonders gerne viel Geld für Bücher aus. Naja, irgendwie auch  logisch, immer noch scheinen mir die Verkaufszahlen meines Verlages (allerdings ein ziemlich bekannter) fast unwirklich: am Samstag habe ich ca. 450 Bücher innerhalb von 8 Stunden verkauft! Was ich auf der Messe auch mitkommen habe: Wenn es irgendwie geht, sollte man unbedingt Bücher im Laden kaufen! Meistens kosten sie das gleiche, und dem Buchladen hilft es ungemein. Tatsächlich sind bestellte Bücher oft schon am nächsten Tag zur Abholung da, schade, dass das  viele Leute gar nicht mehr wissen! Also: Im Laden kaufen lohnt sich!

Mein Buchmesse-Erlebnis: In der Nähe hing ein Bild von Jim Knopf, Lukas und der Lokomotive Emma. Kurz vor dem Schließen kam eine Mutter mit zwei kleinen Jungs vorbei. Einer von beiden rief plötzlich "Tschüss Jim" und winkte dem Bild. Sein Bruder machte mit und winkend und rufend mit einer lachenden Mutter zogen sie weiter zum Ausgang. Wenn das mal keine schöne Begebenheit zum nach Hause gehen ist!

In diesem Sinne: Bis bald! :)